Nährstoffbedarf während des Stillens

Während des Stillens hat die Frau auch einen veränderten Nährstoffbedarf.
Sie benötigt eine zusätzliche Kalorienzufuhr von mindestens 500 kcal täglich. Wenn die Mama viel zu viel abnimmt, hindert das die Milchbildung und es können sogar fettlösliche Schadstoffe freigesetzt werden, die das Baby durch die Muttermilch aufnimmt.
Stillen macht durstig. Am besten während des Stillens immer ein Glas Wasser neben sich stehen haben und dieses auch trinken.
Auf eine ausreichende Omega 3 – Versorgung ist zu achten, damit der geistigen Entwicklung des Kindes nichts im Wege stehen kann.

Auch beim Stillen ist die Einnahme von Folsäure (450 μg) und vor allem Jod (260 μg) wichtig.
Der Eisenbedarf sinkt in der Stillzeit von 30 mg auf 20 mg ab, allerdings ist der Bedarf nach wie vor erhöht. Hier kann mit Hilfe eines Blutbilds gesehen werden, ob eine Supplementierung von Nöten ist.
Während der Stillzeit erhöht sich der Bedarf des Vitamin B12, nämlich von 3,5 μg während der Schwangerschaft auf 4 μg.
Der Magnesiumbedarf erhöht sich auch von 310 mg auf 390 mg, Selen erhöht sich von 60 μg auf 75 μg und Zink von 10 mg auf 11 mg. Der Kalziumbedarf bleibt bei 1000 mg am Tag.
Da sich der Vitamin C Bedarf auch erhöht (von 105 mg auf 125 mg), empfiehlt sich hier auf eine ausreichende Zufuhr zu achten.

Im Grunde genommen kann gesagt werden, dass während der Stillzeit noch mehr ausgewogene Ernährung benötigt wird, als während der Schwangerschaft.

Als Allergieprävention gilt, die Kinder möglichst vier bis sechs Monate lang ausschließlich stillen und danach langsam mit der Beikost beginnen. Aus Angst vor Allergien länger als die sechs Monate ausschließlich zu Stillen ist kontraproduktiv, denn für die Ausbildung des Immunsystems sollte das Baby frühzeitig in Kontakt mit verschiedenen Lebensmitteln haben. Erdnüsse und andere kleine runde Lebensmittel, die sich nicht einfach auflösen, bitte erst ab Grundschulalter geben, da die Verschluckungsgefahr sonst zu groß ist. Gerne können natürlich z.B. Blaubeeren zermatscht werden und dem Kind so gegeben werden.
Blähendes Gemüse, wie z.B. Kohl und Hülsenfrüchte können getrost von der Mutter während des Stillens verzehrt werden, diese lösen keine Blähungen bei dem Säugling aus, dieses gilt auch für säurehaltige Lebensmittel, wie z.B. Tomaten, Zitrusfrüchte, etc. Falls dennoch der Verdacht besteht, dass Baby bekommt dadurch Blähungen, auf diese Nahrungsmittel verzichten und schauen, ob es dem Baby in den darauffolgenden 24 Stunden besser geht. Diesen Test zwei Mal durchführen, um sicher zu gehen, dass es wirklich mit diesem bestimmten Nahrungsmittel zusammen hängt. Wenn dem so ist, dann natürlich drauf verzichten. Genauso, wenn Mama Unverträglichkeiten hat, hier auch weiterhin auf diese Lebensmittel verzichten.

Erhöhter Bedarf während der Schwangerschaft

Bei einigen Menschen besteht noch das Mythos, dass Schwangere für zwei essen sollten. Dieses stimmt leider nicht, auch wenn es sich im dritten Trimester manchmal so anfühlen kann.
Schwangere Personen benötigen am Tag gerade einmal zusätzliche 250 kcal ab dem 4. Monat und 500 kcal ab dem 7. Monat. Die empfohlene Gesamtgewichtzunahme bei Normalgewichtigen Frauen liegt zwischen 10 und 16 kg. Es zählt vor allem eine ausgewogene Ernährung, aber falls das in den ersten Monaten auf Grund der Übelkeit einfach nicht machbar ist, dann einfach das essen, was gerade geht.
Selbst wenn die Übelkeit länger anhält, irgendwann kann man wieder Gemüse und Co. essen.
Eine abwechslungsreiche Ernährung sorgt für eine gute Nährstoffzufuhr. Zudem kann der Kontakt mit den potentiellen Allergenen die Immunabwehr des Kindes bereits im Mutterleib stärken.

In den letzten Monaten kann es auch vorkommen, dass die Frauen einfach unfassbaren Durst haben, das kann an dem erhöhten Flüssigkeitsbedarf von ca. 300 ml pro Tag liegen.

Wenn ich eines gelernt habe ist, dass man absolut nichts um die Schwangerschaft herum planen kann. Aber falls man sich dazu entschließt, es zu versuchen schwanger zu werden, ist es wichtig ab Planungsbeginn schon ein Folsäurepräparat einzunehmen. Ein Mangel an Folat kann Neuralrohdefekte beim Kind verursachen.
Über die Nahrung kann dieses nicht ausreichend gedeckt werden, deshalb wird dazu geraten, 550 μg Folsäure durch ein Präparat zu sich zu nehmen.

Sobald es geklappt hat mit einer Schwangerschaft. sollte darauf geachtet werden, dass hochwertige pflanzliche Fette, wie z.B. Rapsöl, Olivenöl, Leinsamenöl und Walnussöl zu sich genommen werden.
Für die Entwicklung des Gehirn des Ungeborenen ist eine auszureichende Omega-3 Versorgung absolut wichtig. Da bei einer veganen Ernährung die zwei Portionen Seefisch pro Woche eher weniger gut umsetzbar sind, wird hier auf eine entsprechende Supplementierung über mindestens 200 mg DHA empfohlen.
Ab dem 4. Monat sollte die werdende Mutter etwas mehr Proteine zu sich nehmen, damit sie selbst und das Baby genügen zur Verfügung haben. Also hier zu den Mahlzeiten gerne etwas mehr Bohnen, Linsen, Tofu/Tempeh, etc. hinzufügen.

Welche Vitamine und Mineralstoffe benötigt Frau während der Schwangerschaft mehr?

Neben der Folsäure benötigt die Frau auch noch Jod und Eisen mehr.
Jod zählt sogar während der Schwangerschaft zu den kritischen Spurenelementen, deshalb sollten Schwangere täglich Jodtabletten (100-150 μg) zu sich nehmen, um die geistige und körperliche Entwicklung des Ungeborenen nicht zu gefährden. Falls man sich Tabletten aus der Apotheke holt, zahlen einige Krankenkassen den Betrag auch zurück.

Der Eisenbedarf steigt während der Schwangerschaft von 15 mg pro Tag auf ganze 30 mg an.
Bitte nehmt aber nur nach Rücksprache mit eurer Ärztin oder dem Arzt Eisenpräparate ein, da zu viel Eisen den Organen schaden kann. In der Regel wird euch bei der ersten Untersuchung Blut abgenommen und Eisen wird direkt mit getestet. Achtet dennoch auf eine eisenreiche Ernährung.
Wenn zu Beginn der Schwangerschaft kein Eisenmangel festgestellt wurde, kann es aber sein, dass später einer vorliegt. Falls ihr zu den Glücklichen gehört, Eisenpräparate nehmen zu müssen, Kopf hoch, es geht vielen so. Wichtig ist hier zu beachten, dass Eisen möglichst morgens als Erstes mit einem Glas Saft genommen wird. Falls Magnesium eingenommen wird, dieses nicht zeitgleich einnehmen, da Magnesium die Eisenaufnahme hemmen kann, sowie Kaffee und Tee.

An sich muss nicht zusätzlich Magnesium eingenommen werden, außer man hat Krämpfe. Eure Hebamme kann mit Hilfe eines Blutbilds auch sehen, wie eure Magnesiumwerte sind.
Durch die Schwangerschaft besteht ein erhöhter Magnesiumbedarf, nämlich anstelle von 300 mg werden 310 mg benötigt und bei jungen Frauen unter 19 Jahren sogar 350 mg.
Nehmt ein Magnesiumpräparat am besten Abends ein, da dieses müde macht und somit der Eisenaufnahme am Morgen nicht im Wege steht.

Während der Schwangerschaft besteht kein erhöhter Kalziumbedarf (dieser bleibt bei 1000 mg), dennoch ist es wichtig, dass dieser Bedarf gedeckt wird, da der Körper sonst auf die Reserven der Mutter zurückgreift und somit die Knochen und Zähne in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Hebamme oder die Ärztin/der Arzt kann auch mit Hilfe eines Blutbildes den Stand des B12 sehen. Dieses ist bei einer veganen Ernährung unbedingt zu beobachten und weiter einzunehmen (Bedarf steigt von 3 μg auf 3,5 μg an). Wichtig sind auch die Zinkwerte sowie die Vitamin D-Werte. Falls ein Mangel hier bestehen sollte, diese supplementieren.

Quelle: SGD

Magnesium

Wie sieht es bei Veganern mit dem Mengenelement Magnesium aus?
Nehmen wir genug über unser Nahrung auf oder sollten wir besser supplementieren?
Hier kann entwarnt werden: Bei einer ausgewogenen Ernährung sollte es nicht zu einem Magnesiummangel kommen.
Wichtig ist nur, dass du jeden Tag Magnesium zu dir nimmst, da unser Körper Magnesium nicht speichern kann. Insbesondere, wenn du viel Sport treibst und eine anstrengenden körperlichen Tätigkeit ausübst, solltest du auf eine ausreichende Magnesiumversorgung achten, denn Magnesium wird durch unseren Schweiß aus unserem Körper getragen. Somit erschließt sich, dass ein erhöhter Bedarf auch bei Stress besteht. Durch Abführ- und Entwässerungsmittel sowie Durchfall entsteht auch vermehrter Bedarf nach dem Mineralstoff.

Gut zu wissen, dass eine Magnesium-Supplementierung grundsätzlich nicht notwendig ist.

Wie viel Magnesium sollte ich am Tag zu mir nehmen?
Die Empfehlung liegt für Männern bei 350 mg und für Frauen bei 300 mg.
Schwangere sollten täglich 10 mg mehr Magnesium zu sich nehmen, wobei junge werdene Mütter (unter 19 Jahre) 350 mg Magnesium täglich zu sich nehmen sollten. Einen Tagesbedarf von 390 mg Magnesium haben Stillende.

Was macht Magnesium eigentlich in unserem Körper?
Magnesium ist an der Aktivierung von Enzymen beteiligt, spielt eine entscheidende Rolle für die Muskelkontraktion und unterstützt bei der Übertragung von Nervenimpulsen. Es hilft bei der Energiegewinnung, bei unserem Stoffwechsel und hilft beim Aufbau von körpereigenem Eiweiß. Magnesium ist ein großer Bestandteil unserer Knochen und Zähne.

Wie äußert sich eine Mangelerscheinung?
Wenn wir unter einem Magnesiummangel leiden, können wir uns müde, appetitlos, schwindelig oder sogar nervös fühlen. Muskelkrämpfe und Muskelzuckungen, Konzentrationsschwäche, Angstzustände, Herzrasen, Kopfschmerzen sowie Magen-Darm-Probleme sind weitere Erscheinungsbilder.
Die Nahrung kann nicht komplett ausgenutzt werden und Wachstumsstörungen können auftreten. 

Was passiert, wenn ich zu viel Magnesium zu mir nehmen?
Da unser wunderbarer Körper seinen Magnesiumspiegel hervorragend regulieren kann, führt eine zu hohe Magnesiumaufnahme zu Durchfall.

Wo finde ich Magnesium?
Das Erfreuliche an Magnesium ist, dass es in allen grünen Gemüsesorten, in Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten sowie im Mineralwasser zu finden ist.

Du bekommst bereits ganze 318 mg Magnesium mit der Schoki-Smoothie Bowl abgedeckt.
Die Brownies mit Zucchini liefern auch eine ordentliche Portion an Magnesium.

Informationen von sgd